Über die Brücke
Bewegliche Brücke, beweglicher Name,
bewegliche Programme
Die Zemplén 723 in Zahlen:
Spannweite der Hängebrücke
723 Meter
Gefälle des steilsten Brückenabschnitts
15 %
Gesamtgewicht der Stahlkonstruktion (Gesamtstahlgewicht)
496,55 Tonnen
Anzahl der Bodenverankerungen
58 Stück
Anzahl der verwendeten Schrauben
12 000 Stück
Breite der Lauffläche
1,2 Meter
Gesamtlänge der Kabel
24 162,4 Meter
Größe der auf die Brückenkonstruktion wirkenden Zugkraft
13 200 Kilonewton
Durchhang der Kabel
27 Meter
Brückenhöhe über dem Május Bach
82 Meter
Meilensteine der Fertigstellung:
Erste Durchführbarkeitsstudie
2015. September
Endspurt beim Konstruktionsbau
2024. Januar
Abschluss des Planungsvertrags
2017. 1. Dezember
Ausführungsfrist
2024. 30. April
Beginn der Geländevorbereitungsarbeiten
2022. Januar
Feierliche Brückeneinweihung
2024. 1.Mai
Geschichte
Seit der Einweihung des Abenteuerparks Zemplén im Jahre 2009 fehlte in der breiten Palette seiner Angebote eine zu Fuß begehbare Hängebrücke. Aus diesem Grunde erörterten seine Träger die Möglichkeit, im Talabschnitt zwischen dem Szár-hegy und dem Várhegy (also dem Szár-Hügel und dem Burghügel) eine besondere, rekordlange Brücke zu bauen.
Die erste Durchführbarkeitsstudie wurde im September 2015 fertiggestellt, 2 Jahre später wurde der Planungsvertrag unterzeichnet. Die 4,5 Milliarden Forint (11,5 Millionen Euro) Investition wird im Rahmen des von der Regierung genehmigten Entwicklungsprogramms Tokaj-Zemplén verwirklicht, welches bis 2024 etwa 150 Milliarden Forint (385 Millionen Euro) Fördermittel für die Verwirklichung von Infrastruktur-, Tourismusdienstleistungs- und Gemeindeentwicklungsvorhaben zur Verfügung stellt.
Im Januar 2022 wurden die ersten Ausführungsschritte getan, als die Geländevorbereitungsarbeiten begannen. Bis Anfang 2024 war der Großteil der Konstruktionsbauarbeiten bereits abgeschlossen, auf die Tragelemente wurden in einer Länge von mehreren hundert Metern die TREP-Gitter gelegt. Jetzt steht lediglich noch die Fertigstellung jenes Abschnitts aus, an dem die Brücke in maximaler Höhe – d.h. 82 Meter über dem Május-Bach – verläuft: Hier sollen Spezialglasplatten verlegt werden.
Die feierliche Übergabe der Brücke der nationalen Einheit war am 4. Juni 2024. Die Brücke wurde am 6. Juni 2024 für das Publikum eröffnet.

Name
Eine Weltrekord-Brücke verdient einen ganz besonderen, doppelten Namensgebungsansatz: „Zemplén 723“ ist eine für einheimische wie auch für ausländische Zielgruppen leicht nachvollziehbare feste Bezeichnung. Dieser zusammengesetzte Taufname gilt auch international als bewährte Lösung, die nach demselben Prinzip (Angabe des genauen Ortes sowie der Länge) bei zahlreichen anderen weltberühmten Hängebrücken bei der Namenswahl zur Anwendung kommt.
Neben der festen Bezeichnung ist der bewegliche Name allerdings eine neue, revolutionäre Namensgebungspraxis. Dieser Phantasiename oder Beiname, der nach dem festen Namen steht, reflektiert eines der herausragenden Themen des jeweiligen Jahres.
Der erste bewegliche Name der Brücke lautet‚ Brücke der Nationalen Zusammengehörigkeit‘, und das hat mehrere Gründe. Die Hängebrücke, die an der Dreiländergrenze errichtet wurde, bringt die symbolische Einheit der einheimischen und außerhalb der Landesgrenzen lebenden Ungarn zum Ausdruck.
Die Namenswahl ist gleichzeitig auch eine Hommage an das historische und kulturelle Vermächtnis der ungarischen Nation, bei der die Bedeutung der nationalen Identität und Zusammengehörigkeit akzentuiert wird.
Der bewegliche Name soll vorläufigen Plänen nach am Jahrestag der Einweihung, alle ein bis zwei Jahre geändert werden. Die neue Bezeichnung des jeweiligen Jahres wird stets am 1. Mai unter großer Publicity bekanntgegeben.
Besondere Merkmale
Die Brücke im Abenteuerpark Zemplén hat eine Breite von 1,2 Metern. Dieser höhere Wert als üblich ermöglicht es, dass die Brücke von beiden Richtungen aus zugänglich ist, vom Szár-Berg und vom Vár-Berg. Auch das ist eine große Leistung, denn die meisten Hängebrücken sind nur von einer Richtung aus zugänglich.
Die Haupttrageelemente der Seilbrückenkonstruktion sind die Spannkabel. Die an den Hügeln platzierten Brückenköpfe wurden auf gleiche Höhe geplant. Der Durchhang zwischen den Seilkabeln – dessen Bogen einer Parabel zweiten Grades ähnelt – wird 27 Meter betragen. Der Längsschnitt, oder anders: das Gefälleverhältnis der Brücke, das heißt ihre Neigung variiert aufgrund der Parabelform. Die Abschnitte mit dem größten Gefälle (bis zu 15 %) befinden sich an den Brückenköpfen, wobei der mittlere, mehrere hundert Meter lange Teil nahezu völlig eben verläuft.
Für das Bauprojekt wurden insgesamt 24.162,4 Meter Stahlseil verwendet, was wesentlich zur strukturellen Stabilität und Belastbarkeit bzw. Tragfähigkeit der Brücke beiträgt.
Beim Bau der Brücke kamen 12.000 Stück Schrauben zum Einsatz. Die Basis der Brücke bilden 58 Stück – in 21 Meter Tiefe gebohrte – Bodenverankerungen. Das Gesamtgewicht der gesamten Stahlkonstruktion – inklusive des Betonstahls der Grundkörper und Brückenköpfe – beläuft sich auf 496,55 Tonnen, was die Robustheit und Beständigkeit der Struktur gewährleistet. Die außergewöhnliche mechanische Belastbarkeit der Brücke illustriert die Größe der auf die Brückenkonstruktion wirkenden Zugkraft, die 13.200 Kilonewton beträgt.
Umgebung
Auf dem Gipfel des an einem Ende der Hängebrücke gelegenen Szár-hegy (Szár Hügel) wurde eine der außerordentlichen Sehenswürdigkeiten von Sátoraljaújhely errichtet, die selbst im Karpatenbecken ihresgleichen sucht: Der Denkmalkomplex Ungarischer Kreuzweg ragt weit über die Stadt hinaus und liegt entlang dem zu ihr führenden Weg. Von den Felsen hinter der Sankt Stephansgedächtniskapelle aus eröffnet sich ein wundervolles Panorama auf die Sátoros Hügel, die umliegenden Weinplantagen sowie die wilden Wälder des Zemplén Gebirges.
Das andere Ende der Brücke beginnt am Várhegy (Burghügel), auf dem die Ruinen der Burg von Sátoraljaújhely erkundet werden können. Das 2020 eingeweihte Burg-Besucherzentrum am Fuße der Burg bietet den Besuchern einen modernen, zeitgemäßen Einstiegspunkt, wo sie mithilfe der neusten digitalen Technologien und anhand der historischen Rekonstruktionen die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart erforschen und somit Teil eines einzigartigen historischen Erlebnisses werden können.